Basel, 26. Juni 2024

Basel2030-Bewegung übergibt Massnahmenliste zu grauen Emissionen an Regierungspräsident Cramer

 

Die Basel2030-Bewegung fordert vom neuen Regierungsratspräsidenten Conradin Cramer, die Klimapolitik seines Vorgängers fortzusetzen und zu verstärken. Neben der Reduzierung der direkten Emissionen in Basel muss die Regierung nun auch die enormen indirekten Emissionen Basels in Angriff nehmen, die durch Firmen, Konsum, Reisen und Finanzinvestitionen verursacht werden. Die Basel2030-Bewegung hat dafür eine Liste mit effektiven Massnahmen vorgelegt. Damit setzt sich die Zivilgesellschaft dafür ein, was die Bevölkerung an der Urne im 2022 sehr deutlich gefordert hat: Netto-Null und umfassende Klimagerechtigkeit als Leitlinie für den Kanton.

Indirekte Emissionen sind Treibhausgase, die zwar ausserhalb des Kantons ausgestossen werden, aber durch Aktivitäten von Basler Firmen und Privatpersonen verursacht werden, zum Beispiel durch Importe, Investitionen und Wertschöpfungsketten. Diese indirekten, hier kontrollierten Emissionen werden für die Schweiz auf das 7- bis 10-fache der direkten Emissionen geschätzt [McKinsey 2022]. Für Basel bedeutet dies, dass die indirekten Emissionen eines einzigen Jahres etwa gleich gross sind wie alle im Kanton ausgestossenen Emissionen bis 2037 zusammen!

Die Basel2030-Bewegung fordert von Conradin Cramer, diese indirekten Emissionen entschlossen anzugehen und bis 2037 auf Netto-Null zu reduzieren. Die Massnahmenliste bietet viele Beispiele, wie dies funktionieren kann. Bei den Firmen innerhalb des Kantons wäre es möglich, Emissionen entlang der Lieferkette zu messen und zu reduzieren. Unternehmen könnten bei der Klimawende unterstützt werden, aber auch stärker besteuert werden, wenn sie sich nicht an bestimmte Vorgaben halten. Weiter könnte sich die Regierung beim Bund gegen den Bau des Rheintunnels einsetzen, oder im Verwaltungsrat des EuroAirports darauf hinwirken, den Flugverkehr zu vermindern. Vera Mühlebach, Mediensprechperson von Basel2030 meint dazu: “Es mangelt nicht an Möglichkeiten und Lösungen, ausschlaggebend ist nun der politische Wille. Wir sind gespannt auf den zweiten Teil der Klimastrategie, an dem die Regierung zurzeit arbeitet.“

Auch zum Konsum und dem individuellen Verhalten schlägt die Bewegung Massnahmen vor. David Metzer aus der Klima-Lokalgruppe 4057 sagt dazu: “Viele Menschen wollen sich gerne klimagerechter verhalten, aber im Alltag ist das häufig unnötig kompliziert und unattraktiv.” Die Basel2030-Bewegung fordert, dass Verhalten, welches dem Klima und anderen Menschen zugutekommt, einfacher möglich sein soll und attraktiver gestaltet wird.

Bei einem Übergabeevent am 24.06.2024 im Hof des Basler Rathauses hat die Basel2030-Bewegung zusammen mit den Klimaseniorinnen die Massnahmenliste an Conradin Cramer übergeben.
“Ich wünsche mir, dass Basel eine Vorreiterrolle für andere Kantone einnimmt, damit die junge Generation auf einem gesunden, intakten Planeten leben kann. Ich möchte gerne weiterhin stolz sein auf unseren engagierten, innovativen und schönen Kanton Basel-Stadt!” sagt Klimaseniorin und Mitglied des damaligen Initiativkomitees der Klimagerechtigkeitsinitiative Rosmarie Wydler-Wälti.

[McKinsey2022]