Was sind Superblocks und wieso brauchts die in Basel?

 

Superblock?

Ein Superblock ist ein Gebiet, in dem das Auto den Fußgängern Platz macht. Er besteht aus mehreren Häuserblöcken sowie durchgehenden Straßen. Der Verkehr ist auf Anwohner und Dienstleistungen beschränkt. Auch die Parkplätze sind reduziert und möglichst unterirdisch.

Die so freigewordenen Flächen können für Spielplätze, Treffpunkte und vor allem auch Grünflächen genutzt werden. Weniger versiegelte Flächen ermöglichen Raum für Versickerung. Mehr Grün schafft Raum für die Rückkehr von Pflanzen und Tieren in die Stadt. 

Warum begrünen?

Die globale Erwärmung betrifft vor allem die Städte. Mineralische Baustoffe (Beton, Teer, Gestein) heizen sich massiv auf und speichern Wärme. Die Städte werden zu unangenehmen Hitzeinseln. 

Eine starke Begrünung der städtischen Flächen kann die Temperatur um bis zu 9°C senken. Auch die Luftqualität verbessert sich und die Biodiversität wird erhöht.

Jeder kennt den spürbaren Unterschied von Asphalthitze und dem angenehmen Kühlungseffekt von Bäumen und Sträuchern im Sommer.

Verkehrswende schaffen

Die stärkere Nutzung von öffentlichem Nahverkehr, Velo-und Fussverkehr hat viele positive Effekte.

Die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer steigt und schwere Unfälle lassen sich vollkommen vermeiden.

Eine Begrenzung und Verlangsamung des Verkehrs reduziert zudem die CO2-Emissionen sowie die Lärmbelastung deutlich. Heute gehen immer noch rund 30 Prozent der direkt gesundheitsschädlichen und indirekt schädlichen CO2 Emissionen auf den fossilen Autoverkehr zurück.

Eine Stadt für die Menschen

Bisher in erster Linie dem Autoverkehr dienende Strassenräume und Parkflächen auf der Allmend, die allen zustehen werden den Menschen in der Stadt zurückgegeben. Somit gewinnen alle: Wir erhöhen die Chancen zur Erreichung der angestrebten Klimaziele und können den zusätzlichen Raum für uns neu entdecken. Wir schaffen mehr Sicherheit für unsere Kinder und reduzieren den Stress durch Verkehrslärm, der nachweislich unsere Gesundheit belastet. 

Die Flächengerechtigkeit wird wiederhergestellt, denn heute haben in Basel nur noch 1/3 der Menschen ein Auto. Diese nutzen aber den Grossteil des öffentlichen Strassenraums.

Das Superblocks-Modell


SRF-Podcast - Der «Superblock»: Die Lösung für lebenswerte Innenstädte?

von Moderation: Dominik Brand, Redaktion: Lukas Siegfried | 30.06.2023, 16:00 Uhr

Internationale Beispiele

Paris

Die Verkehrswende läuft

Während wir uns in Basel mit dem Thema Verkehrswende noch schwer tun, nimmt das Ziel in Paris konkrete Formen an.

Hier wird aktiv der knappe Straßenraum für die Bürger zurückerobert. Bürgermeisterin Anne Hidalgo ist seit 2014 daran, die Verkehrswende zu gestalten. Hidalgo hat ein Ufer der Seine für Autos sperren lassen und gleichzeitig dem Ausbau von Fahrradwegen höchste Priorität eingeräumt. Mit bereits jetzt spürbaren Folgen für den Verkehr. Die Nutzung des Autos ist in Paris erstmals seit 1940 zurückgegangen. Bis 2024 soll jede Straße in der französischen Hauptstadt einen Radweg bekommen und alle Brücken über geschützte Radwege verfügen.

Das ist aber nur der Anfang, denn Paris soll die „Stadt der 15 Minuten werden“: Alle Bürger sollen innerhalb von 15 Minuten alles erreichen können, was man im Alltag braucht – ohne Auto, versteht sich. Die Pläne basieren auf dem Konzept der „segmentierten Stadt“ von Professor Carlos Moreno, von der Sorbonne-Universität. Dafür sollen die größten Verkehrswege weitgehend für Kraftfahrzeuge gesperrt werden. Oberstes Ziel ist die Lebensqualität der Menschen zu steigern. Dafür braucht es Parks statt Parkplätze und Lebensraum statt Kreuzung. 

Kopenhagen

Vorzeigestadt für Radverkehr

Kopenhagen setzt seit den 1970er-Jahren auf das Fahrrad als platzsparendes Verkehrsmittel.

Mittlerweile pendeln 45 Prozent der Einwohner mit dem Rad zur Arbeit. Im Binnenverkehr – also die Wege, die Einwohner innerhalb der Stadt zurücklegen – liegt der Anteil sogar bei 61 Prozent. Mehr Platz zur Erholung in der dänischen Hauptstadt wurde frei. Inzwischen ist Kopenhagen zum weltweiten Vorzeigeprojekt für Radverkehr geworden.

Wie aber schafften es die Dänen, Kopenhagen zu einer so fahrradfreundlichen Stadt auszubauen? Die Entscheidung dazu fiel bereits im Jahr 1973 als die Stadt anfing, in der Verkehrspolitik zunehmend den Fokus auf die Radfahrer zu legen. Anfangs wurden diese Politik nur zögerlich umgesetzt, dann forcierte die Stadt den Ausbau des Radverkehrs. Durch eine jährliche Reduzierung des Parkraums für Autos von drei Prozent wurden Ressourcen und Flächen für den Radverkehr gewonnen. Außerdem wurden hohe Parkgebühren eingeführt, die dem Auto die Attraktivität nahmen.

Wichtiger noch als die finanziellen Zugeständnisse an die Radfahrer war allerdings die politische Wertschätzung ihnen gegenüber. Das motivierte noch mehr Menschen, den Drahtesel zu bevorzugen.

Barcelona

Zukunftsorientierte Stadtentwicklung

Was den Superblock in Barcelona besonders macht, ist die innovative und nachhaltige Herangehensweise an die Stadtentwicklung.

Durch die Schaffung von autofreien Zonen wird der Verkehr reduziert und der öffentliche Raum für die Gemeinschaft genutzt. Dies fördert die soziale Interaktion und schafft eine angenehmere Umgebung für die Bewohner. Darüber hinaus werden Grünflächen und Radwege geschaffen, um die Umweltbelastung zu reduzieren und die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern.

Der Superblock ist ein Beispiel für eine moderne und zukunftsorientierte Stadtplanung, die auf die Bedürfnisse der Menschen und die Umwelt ausgerichtet ist.

Superblocks in Basel

Was läuft?

  • Superblock-Tests im Matthäus und St. Johann. Infoveranstaltung am 4. und 6. März. Start voraussichtlich im Herbst 2024.

Früher

Spende jetzt für Superblocks in Basel!

  • Per Überweisung IBAN CH57 0839 2000 1575 0630 4
    Gemeinschaftsbank Basel
  • mit TWINT

Vergiss nicht SUPERBLOCKS als Verwendungszweck oder im TWINT Kommentar anzugeben!

Superblock Test: Mitmachen und Programm mitgestalten

Möchtest du dich mit den Lokalgruppen im 4056 oder 4057 vernetzen und bei der Bespielung der Superblocks dabei sein? Dann fülle dieses Formular aus. Wir melden uns anschliessend bei dir. Grüne Superblocks Basel

Quartierinitiativen

Superblocks im St. Johann (4056)

Mailadresse der Lokalgruppe:
Telegramgruppe: https://t.me/+x7nKzY2TI8swZWE0

Nächste Treffpunkte

29. Februar 2024
28. März 2024
25. April 2024
30. Mai 2024
27. Juni 2024

Wann?
20:00

Wo?
Wohnüberbauung Stiftung Habitat
Fatiostrasse 23 (Gemeinschaftsraum)
4056 Basel

Du bist herzlich eingeladen mitzumachen!

Wettstein21 (4058)
Superblock Iselin (4054/4055)

Am 5. Mai 2024 veranstaltet die Klima-Lokalgruppe das Hegenheimer-Allee-Fest mit dem Ziel zu zeigen, wie das Quartier aussehen könnte, wenn es ein Superblock wird. An diesem Tag wird dem Basler Regierungsrat ein Partizipationsgesetz Antrag eingereicht, um das Quartier zwischen Strassburgerallee, Burgfelderstrasse und Spalenring in einen Superblock zu verwandeln.

In deinem Quartier oder deiner Strasse gibt es noch keine Gruppe, die sich für Superblocks einsetzt? Du wohnst in einer anderen Stadt, aber möchtest und trotzdem unterstützen? Oder du hast Lust auf mehr und möchtest bei uns aktiv werden? Dann melde dich unter

Was kannst du tun?

  • Erobere die Strasse zurück ! Mehr grün auf der Strasse kannst Du auch bewirken. Stelle grosse Blumentöpfe auf den Gehweg und motiviere andere das gleiche zu tun. Oder pflanze gleich einen Baum.
  • Minimiere Parkplatzflächen! Indem Du, falls vorhanden, Dein Auto abschaffst und wenn Du es brauchst auf Car-Sharing umsteigst, gibt es Raum für mehr Grün.
  • Werde aktiv für Superblocks! Starte den Antrag für einen eigenen Superblock oder mache bei uns mit für mehr Superblocks in Basel. Und unterschreibe unsere Petition.
    • Setz Dich aktiv bei den Verantwortlichen ein für die Verkehrswende! Schreibe einen Brief und tue Dich mit anderen zusammen, um eine nachhaltige Verkehrspolitik einzufordern.
    Argumente dafür findest du hier
    • Parkingflächen minimieren:  Parken sollte auf den Straßen deutlich reduziert und die bestehenden Parkhäuser über den starken Ausbau von Sharing-Konzepten optimal genutzt werden. In Wohnstraßen der Zukunft ist Parken nicht mehr oder in einer Übergangsphase nur noch deutlich reduziert auf blauen Parkflächen möglich.
    • Mehr Sicherheit, Verkehrsgeschwindigkeit drosseln: Um die Lebensqualität in diesen Zonen deutlich zu erhöhen, wird die Verkehrsgeschwindigkeit innerhalb der Zonen auf maximal 10 km/h für PKW und LKW festgelegt und über Blitzgeräte an Brennpunkten wie grossen Strassen dauerhaft überwacht.
    • Mehr Lebensqualität: Spiel- und Verweilzonen können eingerichtet werden, wo sich die Anwohner auf Bänken und anderen Sitzmöglichkeiten treffen können. Cafés und Restaurants können Flächen für Freisitze angeboten werden, Geschäften Flächen, auf denen sie ihr Warenangebot präsentieren können, z.B. für Obst- und Gemüsestände von Lebensmittelgeschäften.
    • Umsetzung von zukunftsfähigen Mobilitäts- und Parkierungsstrategien: Auf Quartierebene werden die privaten Parkflächen in die Mobilitäts- und Parkierungskonzepte miteinbezogen, damit Autos zukünftig mehrheitlich unterirdisch geparkt werden.
    • Gerechte Parkgebühren: Parkausweise für kleine Autos sollen weniger Geld kosten, Parkausweise für grosse Autos z.B. SUVs eindeutig mehr. Aber nicht nur die Größe des Autos soll die Gebührenhöhe bestimmen, auch soziale Kriterien: zum Beispiel Personen mit niedrigem Einkommen sowie Menschen mit Behinderung und/oder Pflegegrad sollen berücksichtigt werden.
    • Gezielte Veloförderung mit gedeckten und offenen Fahrradabstellplätzen im öffentlichen Raum. Mehr Veloabstellplätze erleichtern die Nutzung von Velos und stärken die nachhaltige Mobilität.
    • Massiver Ausbau der Sharing-Angebote (Velo und Autos), um den derzeitigen Autofahrern eine attraktive Alternative zu geben.
    •  Aufbau einer nachhaltigen Quartierlogistik fürs Gewerbe und die Bevölkerung, die Anlieferungen an zentralen Punkten bündelt.
    •  Umnutzung und Begrünung der bisherigen Verkehrsflächen: Es können Grünflächen mit Hochbeeten, Blühstreifen, neuen Bäumen und Sträuchern angelegt werden. Mehr Büsche und Bäume sowie neue Grünflächen sorgen für Möglichkeiten, künftigen Starkregen sowie Hitzeperioden besser zu begegnen und führen insgesamt zu einem besseren Stadtklima. Dabei kann durch das Pflanzen von flach wurzelnden Gewächsen eine Beseitigung von Asphaltflächen geschehen, ohne Infrastrukturleitungen langfristig zu beschädigen. Ganz konkret schlagen wir die Begrünung der Strassenräume mit mindestens einseitigen Baumreihen in jeder Strasse sowie Entsiegelung für ausreichend Platz für die Bäume vor.

    Superblocks in Luzern und Basel

    Bachelor-Thesis im Studiengang Bauingenieurwesen

     

     

    Petition Grüne Boulevards

    Die wichtisten Infos kurz zusammengefasst

     

     

    Flyer zum Superblockfest

    Komm vorbei und lade alle deine Freunde ein

     

     

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