Massnahmen für Klimagerechtigkeit und Netto Null bis 2037

Initiative gewonnen, jetzt geht es an die Umsetzung. Die Lösungen sind bekannt, wir präsentieren eine Liste mit Massnahmen.

 

4. April 2023:

Die Massnahmenliste wurde an Beat Jans und Till Berger (Fachstelle Klima) unter Applaus übergeben.

Zusammenfassung der Massnahmenliste

1. Definition von Absenkpfaden

Die Einhaltung der 1,5°-Grenze muss die Leitlinie für alles staatliche Handeln sein.

Konkretes Beispiel: Für jeden Sektor sind deutlich unterlineare Absenkpfade festzulegen: 
a) Gebäude/Energie inkl. Wohnen/Heizen/graue Energie im Baubereich
b) Industrie und Gewerbe
c) Verkehr.

Klimaschädigende Projekte stoppen

Es werden nur noch Projekte umgesetzt, die den Zielen von Netto Null und 1,5° nicht entgegenstehen.

Konkretes Beispiel: Strassenneubauprojekte wie der Rheintunnel und der Zuba sind zu stoppen.

3. Erhalt und Sanierung bestehender Gebäude

Der Kanton legt eine Strategie für die energetische Sanierung aller Gebäude fest, jedoch mit starkem Fokus auf den Wohnschutz und die Bedürfnisse der Mieter*innen.

Konkretes Beispiel: Transformationsareale werden als Pilotareale für klimagerechtes Bauen genutzt, wobei  zur Umsetzung des Gerechtigkeitsaspekts mindestens 50 Prozent der nutzbaren Bruttogeschossfläche gemeinnützig vermietet werden müssen.

4. Wärmeversorgung und KVA

Bis 2035 werden alle fossil betriebenen Heizungen auf klimaneutrale Wärmequellen umgestellt. Die Fernwärme wird dekarbonisiert und ihr Ausbau beschleunigt. 

Konkretes Beispiel: Die Abfallbewirtschaftung wird nach der Kreislaufwirtschaft ausgerichtet und die Abwärme der KVA gilt nur als klimaneutral, wenn die Wärmequelle tatsächlich erneuerbar ist.

5. Verkehr

Die CO2-Emissionen des Verkehrs sollen auf Kantonsgebiet bis 2037 auf null gesenkt werden, was eine deutliche Reduktion der gefahrenen MFZ-Kilometer bedingt.

Konkretes Beispiel: Der Kanton setzt auf dem ganzen Kantonsgebiet Superblocks um.

6. ÖV für Alle

Es braucht ein Tramnetz, das auch in der Nacht fährt, sowie der Ausbau an den Stosszeiten. Damit Pendler und Mensch die Schichtarbeiten mehr Chancen haben auf ihr Auto oder Roller zu verzichten. Auch sollen die Preise für das U-Abo nicht steigen, im Gegenteil, es soll gratis für Alle sein.

7. Finanzen

Die Kantonalbank ist in der Pflicht, in erneuerbaren Energien zu investieren. Sonnenkraft und Wasserkraft, alles was uns weg von fossilen Energien bringt.

Wir wollen keine Diktaturen oder irgendwelche Waffenlobbys unterstützen. Unsere Finanzen müssen rückverfolgbar sein und dürfen keine kriminellen Machtstrukturen unterstützen.

8. Bildung und Information

Die Bildung steht in der Verantwortung, als Vorlage dient der Lernplan 21.

Die Klimagerechtigkeit gilt es beizubringen. Die Inhalte dienen den Kindern und Jugendlichen bei der Sensibilisierung und alltäglichen praktischen Handhabungen, die sich leicht umsetzen lassen zu erlernen.

9. Partizipation

Eine Diskussion über innovative demokratische Partizipationsinstrumente soll angeregt werden, um Klimagerechtigkeit als Chance für gesellschaftliche Innovation zu nutzen, auch im Hinblick auf nicht-stimmberechtigten Einwohner:innen (kommende Generationen, Ausländer:innen).

Konkretes Beispiel: In geeigneten Bereichen wie Stadtplanung, Verkehr, Konsum, Ernährung, Gesundheit usw. werden in anderen Städten bewährte Instrumente wie Community-Design, Bürger:innenräte oder Stadtteilversammlungen durchgeführt.

10. Konsum und Ernährung

Indirekte Emissionen, die durch Produktion, Rohstoffe, Transport sowie Reisen entstehen, sollen stärker ins Blickfeld rücken.

Konkretes Beispiel: Der Kauf lokaler Produkte, der Einkauf regionaler, nachhaltig produzierter Lebensmittel und neue Formen des Reisens sollen gefördert werden.

11. Klimaflucht, internationale Zusammenarbeit, Klimagerechtigkeit

Der Kanton setzt sich auf nationaler und internationaler Ebene dafür ein, dass Klimaflüchtende die Möglichkeit auf Asyl haben und dass vom Klimawandel betroffene Gebiete und Menschen finanzielle Unterstützung bzw. Reparationszahlungen erhalten.

Konkretes Beispiel: Basel erklärt sich zur Zufluchtsstadt (sanctuary city).

Quellen von Bildern: ethz.ch; neinzumrheintunnel.ch; bzbasel.ch; snb.ch; climatestrike.ch