Die Klimagerechtigkeitsinitiative wird von einer breiten Unterstützung aus der Gesellschaft getragen. Zu den Befürworter*innen gesellen sich nun über 40 kleine und mittlere Unternehmen aus den Bereichen Handwerk, Haustechnik, Bankgewerbe, Gastro, Lebensmittel, Grafikdesign und diverse Dienstleistungen.

“Das Klima ist ein Thema, das uns sehr unter den Nägeln brennt und wir sehen in der Abstimmung am 27. November eine riesige Chance für Basel, sich national und international zu profilieren”, sagt Urs Renggli, Mitgründer der Alteno AG, Haustechnik und Solarenergie. Die Initiative wird dazu führen, dass in den Bereichen Gebäude, Heizung, Verkehr, Finanzen, Digitalisierung und Konsum klimafreundliche Lösungen einen enormen Aufschwung erleben werden.

Die Umsetzung der Initiative schafft regional nachhaltige Arbeitsplätze in vielen Sektoren. Das Handwerk ist gefordert, wenn es um den Ausbau von Solaranlagen und Fernwärme oder das Umrüsten von fossil betriebenen Maschinen geht. In Bildung und Ausbildung werden neue Kurse an Bedeutung gewinnen, die kurz- bis mittelfristig die gefragten Fähigkeiten wie Installation von Haustechnik und Gebäudedämmung vermitteln.

Sanieren und Erweitern, statt Abriss und Neubau, sei die zeitgemässe Haltung in Architektur und Bau, sagt Renggli. “Wir müssen aufpassen, dass die Schweiz nicht abgehängt wird. Überall auf der Welt wird mit Hochdruck nach neuen, klimafreundlichen und fairen Antworten auf die drängenden Aufgaben dieses Jahrzehnts gesucht. Basel hat das Know-How und die Möglichkeiten, vorne mitzuspielen und für die Schweiz einen Fuss in die Tür zu setzen.”

Moritz Schiller ist Gründer des Start-Ups Mycrobez. Er macht klimapositive Verpackungen und Dämm-Material aus Pilzen und Bio-Abfällen. In den Bereichen Arbeit und Konsum sieht Schiller die Möglichkeit, Produkte aus der Region besser auf dem Markt platzieren zu können. “Wir unterstützen Basel2030, da ein wichtiger Schritt zur Klimaneutralität aus einem bewussten Umgang mit Abfällen besteht. Basel2030 schafft Grundlagen für eine lukrative Kreislaufwirtschaft, was für Pioniere wie uns sehr wichtig ist. Denn wir reden nicht, wir machen.“ Auch Anna Tschannen, Coiffeuse und Maskenbildnerin, erfährt in ihrem Arbeitsalltag: “Viele Menschen haben das gedankenlose Konsumieren satt und sind bereit, sich für eine faire klimafreundliche Lebensweise auch mal ein bisschen umzustellen.“

Das Basler Stimmvolk entscheidet am 27. November 2022 über die Klimagerechtigkeitsinitiative. Sie will, dass der Ausstoss schädlicher Klimagase in Basel schnell aufhört und fordert daher Netto-Null bis 2030. Mit diesem Ziel wäre Basel auf Kurs mit dem Pariser Klimaabkommen. Die Initiant*innen verstehen die Initiative als eine “politische Vision mit Strahlkraft”, die günstigere Rahmenbedingungen für ein zukunftsfähiges urbanes Leben und Arbeiten schaffen will.

Wichtig ist dabei, dass der Umbau klimagerecht, sozial verträglich und umweltschonend geschieht. Menschen, die jetzt schon sparsam leben, sollen nicht benachteiligt werden. Das Basler Stimmvolk soll bei der Ausgestaltung der Massnahmen mit einbezogen werden.